Des Pudels Fasnacht

Es fasnachtet gar sehr. Stunden werden verbracht, in denen fleissig am Goschdym gebastelt wird. Es wird ein ganz speziel fantastisches dieses Jahr (so hoff ich doch zumindest). Die Vorfreude steigt, bis dann am 22. Hornig um 4:00 früh der Morgestraich beginnt. Erstmals wird auch Herr Anananas und so wie es aussieht Frau Chnübli am schönsten Moment der drey scheenschte Dääg teilnehmen. Mal sehen, ob sie sich der Frau Fasnacht nicht verwehren können. Mich hat der Fasnachtswahn ja schon als Kleinkind gepackt. Kein Wunder; hat uns doch die Verwandschaft, als wir im fernen Afrika wohnten, morgens früh angerufen und den Hörer aus der Telefonkabine auf dem Marktplatz gehalten, damit wir wenigstens so ein bisschen dabei sein konnten. Das halten wir übrigens immernoch so. Wenn einer aus der Familie, aus was für Gründen auch immer, nicht an den Morgestraich gehen kann, kriegt er einen Anruf aus der Menschenmasse.

Eine lustige Episode aus Kindheitszeiten muss ich jetzt aber doch noch loswerden. Im Februar 1984 zogen wir vom Land in die Stadt und ich musste in einen neuen Kindergarten gehen. Dort wurde ich sehr herzlich unter die Fitiche von meinem älteren Cousin genommen. Ich fühlte mich wohl. Schon bald war der Zeitpunkt gekommen, dass der Kindergarten einen Fasnachtsumzug mit selbstgebastelten Larven machen sollte. Weil ich aber erst so kurz in diesem Kindergarten war, hatte ich natürlich keine Zeit gehabt eine eigene Larve zu basteln. Zu meinem Glück war am Tag des Umzugs ein anderes Kind krank und ich durfte diese Larve ausleihen. Mensch, war ich stolz, dass ich auch mitlaufen durfte. Die Kinder hatten aus Waschpulverkartons Häuser gebastelt, in denen man vom Kopf bis etwa zur Hüfte drinsteckte. Natürlich gab es Sehschlitze und Löcher für die Arme. Man steckte aber ziemlich fest in diesen Dingern. Nun denn, der Umzug ging los und man bewegte sich vom Kindergarten Richtung Wasserturm. Es waren auch Eltern mit Piccolos und Trommeln dabei. Die Stimmung war richtig fasnächtlich. Als wir dann aber am Wasserturm ankamen, wurde mir dermassen schlecht, dass ich keine Zeit mehr hatte, mich aus dem Haus zu schälen und die ganze Larve vollkotzte. Zum Glück weiss ich nicht mehr, wessen Larve ich da aufhatte. Ich könnte der Person bis heute nicht in die Augen schauen. So peinlich war mir das.

Nun wünsch ich allen weiterhin eine schöne Vorfasnachtszeit und hoffe auf möglichst kotzfreie Tage.

23 Antworten zu “Des Pudels Fasnacht

  1. (hab grad 15 Flaschen Weissen gekauft. Passend zu unserm Namen heisst er Mont sur Rolle „Mir isch glich“) Sic!

  2. Das erste Mal Fasnacht in Basel. Genau! Und ich verstehe es aber immer noch nicht, dass man sich als Zaungast nicht verkleiden tut. In Solothurn gehört das zum guten Fasnächtler, egal ob aktiv in der Gugge oder nur aktiv am Zapfhahn :)

  3. hahaha… wie geil isch das denn?! sensationell. hahahaha… zu hart zu hart. drotzdäm irgendwie weniger pinleg, als vo zweine gstitzt ins näggschte kaffi geschleppt zwärde…. husthust.

    @mich: 15? nid, asser denn bi uns kemmet go aaschlyyche, wenn das alles schoh am zyschtig leer isch.

    @frau chnübli: d’laarve isch entscheidend, d’laarve. sunscht ischs glaar: de bisch zivilischt oder aggtiv… ende der spende.

  4. @mich: richtig so.
    @Chnübli: „Andere Länder, andere Sitten“, würde Mama Pudel sagen.
    @C: Aber ich war doch erst 5!

  5. hihi… lustig ists trotzdem. hat sich heute zu einem memory-pop-up entwickelt und mir immer mal wieder ein lächeln aufs gesicht gezaubert. ich danke;)

  6. Sehr gut. Es existieren übrigens Bilder von mir in der Hauslarve (natürlich pre-Kotzing). Die muss ich bei Gelegenheit mal scannen.

  7. @C: Ybrigens, wo schtartsch du allewyl dr Morgestraich? Nach dr gmainsame Bearbeitung vom Herr Anananas miesste mer en doch fascht zämme ind Fasnacht yyfiere.

  8. uff… nomol e gascht? e bayerin, e konstanzerin, e ossi. ich schryyb der e mail und due do sicher nid unseri ghaimnis offebaare.

  9. @C: Nai, nai, dasch kai Neye. Das isch dr wärti Herr us em Fumoir, wo mr bis am Fynnfi de Moorge sin hoggeblibe. Abr danggerscheen fyrs E-Mail.

  10. Chnübli_unterwegs

    Ja Herr C. Ich möchte Sie betrunken sehen. Was ich bisher so hörte, sei das ein ziemlich interessanter Zustand bei Ihnen.

  11. @frau pudel: ich weiss doch ,wer der herr ananas ist. ich bin einer seiner most deeply committed followers.

    @frau chnübli: man ist an der basler fasnacht nicht betrunken, angetrunken gut, aber nein, nicht betrunken, darum auch peinlich, damals, ich war jung, müssen sie wissen, heutzutage trinke ich bei gefahr kaffee, ausser es gibt single malts, siehe monsieur ananas, verheerende sache, da nimmt die überzeugungskraft hab, das sendungsbewusstsein aber nicht (neudt.: ich kann meine klappe nicht halten), weisswein ist da aber sehr ungefährlich, probleme bereiten nur die château lavabo, mont sur rolle sei als kandidat genannt;), dafür gibts dann wieder alka seltzer, aber wichtig, sozusagen „buurereegle“: „me sufft nur soviel, wie me no drummle oder intrigiere kaa“, da ich aber um 2h circa jeweils feierabend hab, botzduusig, gfäährlig und am pfäfferdräff gibts jägermeister, auch so eine blöde neue angewohnheit, und überhaupt, was haben sie denn überhaupt gehört, ich kann mich an nichts erinnern….

  12. @C: dann ist es ja gut. Klang halt gerade ein wenig anders. Deeply follower ist wohl etwas übertrieben bei dessen Schreibfrequenz.

    @Chnübli: Glauben Sie dem C. nix. Also schon irgendwie, aber aber auch doch nicht. You know what I mean?
    Die Fasnacht wird toll und wenn du noch ne Nacht dranhängen willst, kein Problem. Casa Pudel ist immer offen für Sie.

  13. @C: übrigens würde nie bestimmt, dass die Baiz Pfäfferdräff heisst. ;-) Eigentlich hat sie gar keinen Namen. Man soll wohl kommunizieren, dass man dahin gehen soll, wo der Pfeffer wächst.

  14. liebe frau pudel, ich bin mir dieses umstands bewusst, werde mich aber der einfachheit halber an den namen pfäfferdräff halten. (wurde handgelenkmalpi durch- /abgewunken)

    andere frage: wie schläft es sich eigentlich an einem fasnachtshotspot während der drei schönsten tage?

  15. Was verstehst du unter Hotspot? Bermudadreieck oder gilt meine Wohnung auch schon als Hotspot?

  16. wenn ich das bermudadreieck meinte, hätte ich dösen statt schlafen verwendet.

    das bermudadreieck ist nicht nur ein hotspot, es ist das tor zur hölle.

  17. Also angesichts meiner gut isolierten Fenster und meiner Fähigkeit immer und überall schlafen zu können, schläft es sich fantastisch. Es ist eigentlich ein sehr angenehemes Grundrauschen, das sich über den Schlaf legt und man hat das Gefühl, dass man noch an der Fasnacht teilnimmt, obwohl man ja eigentlich schläft. Ergo, es schläft sich fantastisch.

  18. müde. sooo müde. tausend halbe herzinfarkte. herzrasen gepaart mit nervosität. und ich muss noch buntstifte kaufen, fällt mir grad ein. muss man nen spezialisten fragen, wie so ein klebeplastikplakat aufgelegt wird? hundemüde (w)uff.

    und bei Ihnen?

  19. Freund Noro hat eine kleine Stippvisite gemacht, so dass das geplante Basteln am Donnerstag ausfallen musste. (Ich wusste, dass das Kotzen doch noch ein Thema wird…) Jetzt bin ich langsam wieder auf dem Damm und die letzten Handgriffe können dann am Sonntag noch getätigt werden. Zum Glück hab ich ja mit Herrn Nasobem ja auch tatkräftige Unterstützung an der Bastelfront. Und dann müsste ich noch ein, zwei Jungs an nem Kiosk bezirzen, dass die mir was für die Fasnacht mitgeben…
    Es wird.

  20. S’Goschdym isch fertig und wird ins Depot brocht.

  21. Danke – ich mein: Dangge. Scheen gsi.

  22. Also ich muss schon sagen, der einzige in Basel wohnhafte, bloggende Fasnachtsteilnehmer der erlauchten Runde, der NACH der Fasnacht was zu sagen hatte war der Herr Anananas. Schämen Sie sich Frau Pudel! Ah und danke, für… Sie wissen schon was :))))

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